Brass in the Ruins

Ragtime, Jazz und Spiritual – Ungewohnte Klänge in der Ev, Michaelskirche Forchtenberg
Posaunenchor Niedernhall-Forchtenberg bietet buntes Programm
Eigentlich sollte an diesem Tag  ja ein paar Meter weiter auf der alten Schlossruine das beliebte und schon traditionelle Brass in the Ruins-Festival stattfinden, doch entschied sich das Mitarbeiterteam dieses Jahr damit zu pausieren und lud stattdessen am 13.07.2013 zu einem außergewöhnlichen Blechbläserkonzert unterhalb der Ruine in die Evangelische Michaelskirche Forchtenberg ein.
Die Brass in the Ruins-Freunde kamen trotzdem, die Kirche füllte sich und gespannt war man auf den Posaunenchor Niedernhall-Forchtenberg, der dort Hausrecht genießt. Doch wer dachte, nun durch Gottesdienste bekannte Choräle und Stücke zu hören, wurde überrascht,  „Ihr werdet Euch wundern, was so alles in der Posaunenliteratur zu finden ist“, so der Chorleiter Matthias Weber und versprach eine bunte Reise durch die Posaunen-literatur und darüber hinaus einen Ausflug in Filmklassiker, Jazz und Spirituals bis hin zu südamerikanischer Musik.
Er hat nicht zu viel versprochen. Eröffnet wurde das Konzert von den Bläserinnen und Bläsern durch eine spritzige  Bläserfanfare zu "Ein feste Burg ist unser Gott" von Johannes Matthias Michel,  welche durch Schlagzeug unterstützt wurde.

 

Wie passend, dachte man, die untergehende Abendsonne blitzte durch die Fenster der Kirche, als sie das Stück von Michael Schütz „Strahlen brechen viele aus einem Licht“ intonierten. Die Bläserinnen und Bläser zeigten dann weiter ihr Können an den Stücken wie Come to the Water von Gerhard Luchterhand, brillierten bei der Gospelbearbeitung "Go down, Moses" von Chris Woods
Nicht nur der reizvolle Kontrast der kraftvoll geblasenen Trompeten zu dem weichen und warmen Sound der Posaunen, auch der flotte Rhythmus und die zu spürende  Spielfreude der Musiker begeisterten das Publikum. Höhepunkt vor der Pause  war dann eine feurig vorgetragene "Marching Samba"  eine Bearbeitung von „Nun danket alle Gott“ als Samba von Gerhard Luchterhandt. Hier durften auch einige des Bläsernachwuchses des Posaunenchors mitspielen, die ihre Sache sehr gut meisterten, obwohl sie erst seit 2 Jahren die Bläser-Azubis sind. .
Dann ging’s auf die Reise an den Ostseestrand mit "Langballig Beach" - ein Stück von Landesposaunenwart der Nordelbischen Kirche Werner Petersen und über den großen Teich nach Amerika mit der altbekannten Softrockballade Bridge over Troubled Water. Auf’s Neue bewiesen die 35 Bläserinnen und Bläser mit ihrem Schlagzeuger ihre große Vielseitigkeit; ein Genuss für das Publikum. Sie wagten sich an Rock’n Roll wie bei At the Hope, oder an Filmmusikklassiker wie Brazil von Barrosso, bei vielen durch den Film „Die Glorreichen Sieben“ noch in guter Erinnerung.
Selbst das Meisterwerk der Marschmusik, den Military Escort von Bennett wurde beeindruckend für die Bläserinnen und Bläser arrangiert und von ihnen dann wunderbar umgesetzt, ehe sie dann mit Lassus Trombone von Fillmore zu absoluten Höhepunkt kamen, Die Ragtime-Rhytmen und das Glissando-Spiel der drei Posaunisten als Solisten faszinierten das Publikum ein weiteres Mal. Mit tosendem Applaus quittierten die begeisterten Zuhörer diesen Konzertabend.
„Unglaublich, was in unserem Posaunenchor drinsteckt“…Das war einfach klasse;…tolle Arrangements;  wir hoffen auf ein Wiedersehen nächstes Jahr beim Festival Brass in the Ruins auf der Ruine…“so einige Stimmen nach dem Konzert, bei dem es sich dann die Bläserinnen und Bläser und die Gäste bei Kerzenschein, Häppchen und einem guten Tröpfchen Wein gut gehen ließen. Brass in the Ruins…mal anders, aber vielversprechend für das nächste Jahr.

Birgit Turinsky

Brass in the ruins

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